Kannst du dich daran erinnern, wie dir von klein auf gebetsmühlenartig eingeredet wurde, wie wichtig es für dich ist, gut in der Schule zu sein? Für alles im Leben: um einen guten Job oder den perfekten Studienplatz zu bekommen oder dir später mal was leisten zu können.
Mir ist inzwischen bewusst geworden, dass die Schule der Ort ist, der uns in einer frühen Phase extrem prägt. Es ist eine Anstalt, in der wir indoktriniert und für das spätere Leben abgerichtet werden. Schließlich lernen wir vor allem, Dinge hinzunehmen und zu akzeptieren, so wie sie vorgegeben werden. Etwas zu pauken und wie gefordert wiederzugeben, ist Programmierung. Es ist aber eben nicht dasselbe, wie Dinge wirklich zu verstehen. Es bedeutet auch nicht, sich Fähigkeiten und Wissen anzueignen und seinen eigenen Weg dafür zu finden und zu gestalten.
Dies hat auch einen Zweck. Schließlich benötigt die Gesellschaft keine selbstständigen, freigeistigen und selbstbestimmten Wesen. Nein, sie braucht Menschen, die nicht viel fragen, sondern in Sorge um Arbeit und Existenz sicherheitshalber auf den vorgegebenen Pfaden bleiben und die erlaubten Optionen ausschöpfen. Aber bitte nicht mehr!
Die Schule bringt uns vor allem ein Muster bei, welches sich im Grunde durch alle weitere Lebensabschnitte ziehen wird. Dieses Muster wurde so tief verinnerlicht, dass wir es als gegeben annehmen und nur selten infrage stellen:
Es gibt immer eine Führung, die vorgibt.
Du musst dich an vorgegebene Zeiten halten.
Woche bedeutet Pflicht und Wochenende Vergnügen.
Montag früh musst du wieder bereit sein, um zu dienen!
Wenn du nicht gehorchst, wirst du bestraft. (In der Schule durch schlechte Noten)
Du sollst dich damit abfinden, dass es im Ermessen anderer liegt, wie deine Zukunft aussehen wird.
Diene und frage nicht, wenn es um Autoritäten geht!
Die Schule ist nicht nur eine Institution, die uns durch Gehirnwäsche formt und in die gewollte Richtung bringt, sondern sie ist auch ein Gefängnis. Ziemlich jeder muss dahin und kann sich nicht entziehen, weil es andere einst so festgelegt haben.
School is a twelve-year jail sentence where bad habits are the only curriculum truly learned. I teach school and win awards doing it. I should know.
-John Taylor Gatto
Zu gut Deutsch: “Die Schule ist eine zwölfjährige Gefängnisstrafe, in der schlechte Gewohnheiten der einzige Lehrplan sind, der wirklich gelehrt wird.“
Sie ist eine Zwangsanstalt, die wir durchlaufen müssen, um ins System zu passen und dienen zu wollen. Die Gehirnwäsche, der wir unterzogen werden, bringt uns dazu, unnatürliche Dinge als natürlich gegeben hinzunehmen. Wir finden uns mit vielen Sachen ab, weil sie eben nun mal so sind. Uns wird beigebracht, dass wir niemals Zeit haben, Dinge in Ruhe zu durchdenken oder selbst zu erforschen, sondern dass quasi alles im Leben eine Art Wettlauf ist.
Talente und Stärken interessieren niemanden, wenn sie nicht für irgendjemanden einen Mehrwert bringen könnten. Sie werden abgeschliffen und bis zur Unkenntlichkeit angeglichen. Gleichzeitig werden Schwächen gestärkt, bis alles und alle auf ungefähr auf einem Level sind. So wird die graue, dienende, verängstigte und konsumierende Masse künstlich geschaffen.
Wenn immer wieder betont wird, dass wir genau diese Art von Bildung brauchen, weil sie Chancen bietet, dann ist damit nichts anderes gemeint, als dass Menschen die Möglichkeit erhalten, sich einer komplett auf Konsum ausgerichteten Welt zurechtzufinden und dieser durch ihr Verhalten zu dienen.
Die Schule ist der perfekte Ort, um Glaubenssätze zu vermitteln. Ich meine damit nicht den Glauben an einen Gott oder Religion, sondern den Glauben an das System im weitesten Sinne. All die Glaubenssätze, die wir durch dieses Bildungssystem (aber auch durch längst Konditionierten um uns herum wie Eltern, Verwandte und deren Freunde usw.) vermittelt bekommen, bringen uns dazu, dass wir sie als alternativlos hinnehmen. Es wird vermittelt, dass die Welt eben so ist wie sie ist, weil quasi schon alles durch andere erforscht und entdeckt wurde. Dies soll die Motivation rauben, selbst tätig zu werden, zu forschen und zu gestalten.
Wir lernen das System als gegeben hinzunehmen und die Regeln zu befolgen, obwohl wir uns selbst nie aktiv dafür entschieden haben. Uns wird vermittelt, dass das existierende Gesellschaftsordnung eine Art Fortschritt und Errungenschaft der Menschheit ist. Frühere Generationen hätten sich dafür aufgeopfert, damit wir nun im Wohlstand leben könnten. Das macht uns ehrfürchtig und wir bekommen Respekt, obwohl es totaler Bullshit ist oder eben auch nur eine Methode, den Einzelnen klein und unbedeutend zu halten.
Dieses System funktioniert ein zig und allein durch den Glauben an die Allmacht dieses Systems aus korrupten Regierungen, gierigen Staaten und Konzernen. Menschen müssen iunbedingt im Spiel bleiben und glauben, dass diese Institutionen zum Wohle aller existieren und agieren.
Die Geschichte der Steuern ist gleichzeitig die Historie von Kriegen. Immer wenn die Herrschenden ihre kriegerischen Handlungen gegen andere weiterführen wollten und dafür finanzielle Mittel benötigten, baten sie das Volk zu Kasse. Beim anschließenden Wiederaufbau abermals. Diese Steuern sind bis heute geblieben.
Warum sind die Abgaben nicht transparent und zweckgebunden. In dem Falle könnte es zum Beispiel eine Art Verkehrsteuer geben, die einzig und alleine zur Schaffung öffentlicher Infrastruktur genutzt wird. Pauschal das Einkommen jedes Bürgers zu besteuern hingegen ist nichts weiter als Raub und Erpressung. Sie dient nämlich keinem konkreten Zweck, der von allen einvernehmlich vereinbart wurde.
Ich habe in meinen Beiträgen schon oft das unnatürliche Konstrukt Staat kritisiert, bin aber realistisch und denke, wir brauchen einen Staat. Dieser muss allerdings extrem schlank sein und konkrete Aufgaben haben und diese vor allem zuverlässig erfüllen. Der Staat muss zum Diener werden und darf nicht Herr sein. Da das Konstrukt nicht physisch, sondern vor allem virtuell ist, können wir es aus eigenem Antrieb verändern und so anpassen, dass es der Gemeinschaft nützlich wird. Wir müssen es nur verstehen, was schwer ist, weil dieses Verständnis im Widerspruch zu unserer frühkindlichen, schulischen Indoktrination steht.
Die Konditionierung in der Schule führt genau dazu, dass die meisten das Konstrukt so akzeptieren, wie es ist. Bei jeder Gelegenheit wurde uns eindringlich eingetrichtert, dass ein Zusammenleben ohne die etablierten Einrichtungen und Struktur unmöglich wäre.
Wenn sich der Staat einfach einen Teil aus der Lohntüte entnimmt, empfinden das die meisten deswegen als normal, weil es schon immer so war und alle tun (müssen). Das Problem liegt in der fatalen Annahme, dass je mehr an etwas glauben, dass es dann wahr sein muss. Menschen verwechseln also nur zu gern die Wahrheit mit der bloß Quantität von Gläubigen. Das ist ein tragischer Trugschluss.
Nichts daran kann natürlich und gut sein, wenn Menschen, die frei geboren wurden, solange manipuliert werden, bis sie ihre Gefangenschaft in einem kranken System willenlos hinnehmen oder gar als etwas Gutes ansehen. Es ist nicht allein der bedingungslose Glaube an den Staat, welcher als alternativlose Errungenschaft moderner Gesellschaften indoktriniert wird, sondern auch der Frömmigkeit gegenüber Wissenschaft, Schulmedizin und dem absurden heliozentrischen Weltbild. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass einfach neue Wissenschaften oder Disziplinen erfunden werden, welche wiederum absurde, nicht beweisbare Aussagen, bestätigen sollen. Die Indoktrination wirkt bei den meisten so gut, dass sie Modellen der Wissenschaftler und irgendwelchen kindischen Animationen mehr vertrauen als dem eigenen Empfinden, der Wahrnehmung und dem eigenen Verstand. Die plumpe, abwegige Begründung ist stets dieselbe: weil es zu groß ist, als dass es der Einzelne versteht. Wieso fallen wir immer wieder auf diesen billigen Trick rein? Was soll das bedeuten, der Einzelne kann es nicht verstehen, aber eine bestimmte Anzahl von staatlich zugelassen Wissenschaftler aber schon? Meine Frage sollte genügen, um zu erkennen, wie absurd und wie verschoben die Wahrnehmung der Realtität ist. Es ist das Ergebnis jahrelanger Umprogrammierung des Verstandes.
Um es klar zu machen: Die meisten Dinge, die Menschen als unumstößliche Wahrheit akzeptieren, bauen auf der Idee auf, genau diese Informationen einem Großteil einzuprogrammieren, damit diese als wahr angenommen werden. Die Schule ist aus mehreren Gründen das perfekte Medium dafür. Der Staat nutzt die ihm verliehene Macht und Gewalt, um alle zu zwingen, dahin zu gehen. Kaum einer kann sich dieser Pflicht entziehen. Bei der Vermittlung von sogenanntem Wissen geht nicht darum, mündige, selbstständige Individuen in ihrer freien Entfaltung zu unterstützen.
Die Übertragung von Wissen erfolgt in einem klaren Machtverhältnis. Der Lehrer als Vertreter des Staates verkündet die Wahrheit, die es zu akzeptieren gilt. Er besitzt im Grunde die Autorität, festzulegen, was richtig und falsch ist. Ziel ist es dabei, Untertanen zu generieren, die niemals das große Ganze zu hinterfragen. Widersprichst du, dann schlägt es sich in schlechten Noten wieder. Gleichzeitig wird dir quasi bewusst gemacht, dass deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit schlechten Noten sinken. Ergo: passe dich an, mache mit, mache es nach und tue das, was die anderen Schafe auch tun.
Untertanen spielen in dem System eine bestimmte Rolle. Sie sollen vor allem zu guten Konsumenten werden und den ganzen unnützen Wegwerfkram aus Plastik kaufen und sich dafür in die Abhängigkeit begeben: von Banken, vom Arbeitgeber und vom Staat.
Dies geschieht nicht unbewusst in dem Alter, in denen Kinder zur Schule gezwungen werden. Es ist das perfekte Alter, um Menschen so zu formen und zu beeinflussen, wie sie gebraucht werden. Der Drang zur Selbstbestimmung wird gebrochen, dafür wird Gehorsam und Achtung von Autoritäten gelehrt. Als Untertan darf man sich niemals erlauben, die Erkenntnisse der heiligen Gelehrten und ihren merkwürdigen Anstalten zu hinterfragen. Es sind ja schließlich wissenschaftliche Erkenntnisse!
Ich habe mich schon immer gefragt, warum diese doch so anbetungswürdigen Institutionen am Ende extrem intransparent sind und hinter verschlossenen Türen streng geheim forschen und Dinge aushecken? Haben sie etwas zu verbergen? Würde mehr Transparenz ihr Gerüst von Lügen und absurden Erfindungen schnell zum Einsturz bringen.
Im Übrigen denke ich sogar, einen Staat könnte es auch ohne Politik und Regierung geben. Der Staat könnte eine Art einfachen Verhaltenskodex definieren. Dieser muss nicht permanent verändert werden. Falls es dennoch notwendig sein sollte, dann würden uns moderne Technologien die beste Möglichkeit bieten, dies gemeinschaftlich zu bestimmen. Politiker erinnern mich an schlechte Produkte, die beworben werden müssen, damit sie jemand kauft. Es wird ein Bedarf durch Manipulation der Gedanken erzielt, in dem nach unaufhörlicher Ausstrahlung von Werbespots Menschen glauben, sie könnten ohne dieses oder jenes Produkt nicht mehr leben oder sie wären nichts wert ohne es. Genauso ist es in der Politik. Sie ist ein unnötiges Vehikel, das Unmengen an Geld verschwendet, permanent Chaos stiftet und Leid über Menschen bringt, um sich am Ende selbst als Heiler und Retter anpreisen zu können. Ein durchaus geniales Geschäftsmodell für sie selbst, was dem unendlichen Selbsterhalt dient. Für alle anderen leider nur ein nerviges, nutzloses Geschwür.
Wäre der Staat schlank und hätte konkrete Aufgaben, könnte davon vieles fair, gerecht und einfach vonstattengehen. Ohne Kumpanei und Korruption. Der Staat muss zum Diener werden und Aufgaben erfüllen, die allen, die ihn finanzieren, zu Gute kommen. Die Mittel dafür sollten wiederum alle im gleichen Verhältnis beisteuern. Die Aufgaben müssen allerdings streng begrenzt sein: Infrastruktur und Sicherheit. Punkt! Nichts weiter. Keine Einmischung in private Belange und die Wirtschaft. Dafür brauchten wir weder Wahlen noch einen 770 Millioneneuroprotzbau in Berlin. Vieles Vorgänge könnten sogar automatisiert sein und keine großen Kosten verursachen. Abstimmungen für Anpassungen könnten digital durch die Gemeinschaft erfolgen.
Aber zurück zu unserem Bildungssystem, welches uns erst in den Zustand versetzt hat, auch noch so absurde Dinge als wahr anzunehmen, anstatt unserem gesunden Menschenverstand zu vertrauen. Ich bin überhaupt nicht gegen Schule an sich. Ganz im Gegenteil glaube ich, dass uns Lernen und Verstehen ein Leben lang begleiten sollten und nicht nur intensiv in einem vorgegebenen Lebensabschnitt. Wir brauchen einen anderen Zugang zu Wissen. Schulen sollten Orte der Begegnung, des Austauschs und der Aneignung von Wissen und des Erlernerns von essenziellen Fähigkeiten sein. Sie sollte das Gestalten und die Fähigkeit, Dinge selbst herauszufinden, nicht verhindern, sondern fördern. Stumpfsinniges Pauken und das Herunterbeten unnützer Definitionen sollten dem Finden des eigenen Weges zur Erlangung von Wissen unbedingt weichen. Weniger ist eben manchmal mehr.
Wer bietet Schule denn eigentlich an? Ein System, das sich erhalten will.
Zuerst war es die Kirche, die unterrichtet hat. Warum? Um sich zu erhalten. Irgendwer musste ja die Heilige Schrift kopieren und weiter vermitteln. Die Kirche musste also einerseits bilden - aber andererseits auch Grenzen setzen. Zu viel Bildung war auch nicht gut. Bildung sollte nicht dazu befähigen, die Kirche zu hinterfragen.
Und dann war es der Staat, der unterrichtet hat. Säkulare Schulen wurden gegründet. Um die Neugierde zu fördern und aus reiner Menschenfreundschaft? Nein. Schulen waren die Schmieden der staatserhaltenden Arbeiterschaft. Arbeiter sollten die Maschinen der Industrialisierung bedienen können und die des Krieges. (Das größte Problem des Militärs im 19. Jhd war die Unbildung des Kanonenfutters.)
Auch der Staat war nicht daran interessiert, weltläufige, selbstständige Menschen zu formen, sondern solche, die ins Getriebe passen.
Mit der Zeit hat sich dann Schule auch geweitet. Reines Auswendiglernen ist selbst in Deutschland nicht mehr in. Doch von einer Ausbildung zur Mündigkeit, zur Selbstständigkeit, zur Kritikfähigkeit ist natürlich weiterhin keine Rede. Das wäre auch zu viel verlangt von einem Staat.
Es kann nicht im Interesse eines Staates sein, Nachwuchs zu züchten, der ihn potenziell untergräbt. Dieses Eigeninteresse wird jede Bildungsreform innerhalb des Systems, bei dem noch Staat herrscht, begrenzen. Innerhalb des Systems können Eltern nicht erwarten, dass ihre Kinder zu wahrlich Erwachsenen gebildet werden.
Aber das muss der Staat auch nicht mehr leisten. Die Angebote zur Bildung breiter Persönlichkeitskompetenz sind alle kostenlos im Internet zu finden. Wer es will, wird nicht mehr begrenzt. Allerdings.... man muss es eben wollen. Diesen Grundwillen müssen Eltern in ihren Kindern fördern. Ich denke, er ist angelegt in jedem Kind, braucht aber die Förderung durch die unideologische Gemeinschaft Familie.
Womit wir bei der Familie sind. Die ist seit den 1950ern unter Beschuss. Der Staat hat erkannt, dass sie das Potenzial hat, eine Grenze vor seinem Zugriff zu errichten. Im Extrem sehen wir das ja auch bei den Clans in Deutschland. Doch das ist eben in jeder Familie im Kleinen möglich.
Deshalb muss die Familie ausgehölt werden. Für den Nachschub soll sie noch sorgen, aber der soll dann alsbald aus ihrer Obhut an staatliche Einrichtungen übergeben werden. Dafür müssen Vater und Mutter arbeiten oder sogar nicht mal mehr zusammen sein.
Doch der Nachschub stockt. Die Auflösung der Familie hat zu gut funktioniert. Das ist eine Chance für die Befreiung: Familien müssen wieder gestärkt werden; damit steigt die Chance, dass Kinder die Möglichkeiten des Internet zur Bildung über das Staatscurriculum hinaus nutzen.
Wir werden sehen, ob diese Chance ergriffen wird...