Gemeinschaft mehr als Karriere
Steht die Gesellschaft vielleicht auf dem Kopf?
Das Individuum ist der Dreh- und Angelpunkt. Die Schule soll es herausbilden. Dann soll es einen Beruf ergreifen und Geld verdienen. Persönliche Karriere der einen oder anderen Art ist das ideal.
Der Karriereweg ist der Weg raus aus der Familie in das Einzeldasein. Klar, der Einzelne hat Freunde, einen Partner oder auch Kinder. Doch die Schienen, auf die er gesetzt wurde durch Schule, Ausbildung, Konsumparadigma, sind nur seine.
Deshalb scheint mir die Frage der jungen Menschen, was sie denn werden wollen/sollen, so übergroß. Die Antwort soll ja persönlich befriedigen. Für das ganze Leben. Es ist eine einsame Entscheidung.
Was, wenn es natürlicher, bekömmlicher, nachhaltiger wäre, wenn nicht die Karriere die Schienen auslegen würde fürs Leben? Was, wenn es nicht zuerst ums Geld verdienen, sondern um Zugehörigkeit ginge? Nicht Mehrung von persönlichem Wohlstand, sondern Mehrung von Zusammenhalt einer Gemeinschaft? Was, wenn die erste Entscheidung nicht die für eine Ausbildung und einen Beruf wäre, sondern eine für eine Gemeinschaft?
Wenn die Gemeinschaft am Anfang stünde, in der man sich aufgehoben fühlen will, dann würde eine Berufsentscheidung zuerst ihr dienen. Dadurch würde sofort Sinn gestiftet!
Es ginge nicht mehr darum, für sich selbst Einkommen zu maximieren, sondern für die Gemeinschaft eine nützliche Arbeit zu verrichten, einen Beitrag zu leisten. Das Einkommen der Gemeinschaft sorgt umgekehrt dann auch für die einzelnen Mitglieder.
Bildung und Beruf würden sich „von unten“ entwickeln aus dem Bedarf heraus. Das scheint mir organischer, natürlicher.
Wenn die Gemeinschaften dadurch kleiner blieben, was wäre schlecht daran?
#gesellschaft #persönlichkeitsentwicklung