Kapitalismus führt zu Diktatur
Was ist Kapitalismus? Wenn der der übriggebliebene “-ismus” ist nach Sozialismus und Kommunismus und Islamismus, dann sollte er klar definiert sein. Das scheint aber nicht der Fall. Wikipedia konstatiert:
Die zentralen Merkmale sind in Anbetracht des historischen Wandels und der zahlreichen Kapitalismusdefinitionen sowie ideologischer Unterschiede umstritten.
Ich finde, man muss sich nicht so schwer tun. Ist nicht der Name Programm? Im Kapitalismus steht das Kapital im Mittelpunkt. Meine Definition wäre:
Kapitalismus ist die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der der Fokus alls Akteure total auf Erhalt und Mehrung ihres Kapitals liegt.
Der Kapitalismus durchdringt alles. Er ist ein Totalitarismus. Alles wird dem Kapital untergeordnet.
Kapital ist allerdings nicht nur das, was Geld wert ist, sondern alles, was überhaupt etwas für einen Akteur - Unternehmen oder Bürger - wert ist. Auch Reputation ist Kapital. Allerdings ist Geldwertes bevorzugtes Kapital, weil es so konvertierbar ist.
Kapital nicht nur zu haben, sondern auch ständig zu mehren, macht den Kapitalismus aus. Konstantes Wachstum zeichnet ihn aus.
Das bedeutet Wettbewerb, da Kapital nicht für alle in gleicher Weise wachsen kann.
Das bedeutet Gewinner und Verlierer, mithin Ungleichheit.
Diese Ungleichheit kann auch nur wachsen, denn die Akkumulation von Kapital fällt denen leichter, die schon mehr haben.
Das führt zu Kapitalkonzentrationen.
Da Kapital Macht bedeutet, kommt es auch zu Machtkonzentrationen.
Am Ende ist eine Diktatur also unvermeidbar: die Diktatur des Großkapitals. Wer hat, sagt an.
Der Ausgangspunkt des Kapitalismus ist die Vielfalt. Der Endpunkt jedoch ist die “Einfalt”: die naive Vorstellung, dass die wenigen Großkapitalisten, die am Ende übrig bleiben und über die kapitalarmen Vielen de facto herrschen, es gut meinen und ihre Position nicht ausnutzen werden.
#wirtschaft