Es ist Samstag Morgen. Ich sitze hier und schaue aufs Meer. Mein Kopf ist voller Gedanken. Ich realisiere, dass ich nun fast eine Woche nicht dazu gekommen bin, einen Blogbeitrag zu verfassen. Das ist nicht tragisch, aber irgendwie ein merkwürdiges Gefühl. Ich befürchte, ich verliere Gedanken, wenn ich sie nicht aufschreibe. Der Kaffeebecher steht neben mir und dampft vor sich hin. Ich weiß nicht, mit welchem Gedanken ich beginnen soll.
Es gibt ein Thema, welches uns seit nunmehr fast zwei Jahren tagtäglich begleitet. Ob wir es wollen oder nicht. Die Aufmerksamkeit soll bewusst immer wieder darauf gelenkt werden. Alles Seiten kippen Öl ins Feuer: ob dagegen oder dafür. Am Ende geht es immer nur um Angst. Ich habe keine Angst und möchte auch keine haben. Angst hemmt. Sie zerstört Individuen und Gesellschaften. Sie bremst das Leben, bringt uns weg vom Handeln und Tun. Ängstliche Menschen verleihen den Manipulativen erst ihre Macht, die sie wiederum missbrauchen. Es ist ein Spiel, das die Menschheit seit tausenden Jahren begleitet und echte Freiheit verhindert.
Wir Menschen waren nie frei. Das ist mir diese Woche bewusst geworden. Frei zu sein und sich frei zu fühlen, sind unterschiedliche Dinge. Sobald jemand sagt, du kannst tun, was du willst, musst aber damit rechnen, dass du ausgeschlossen, behindert oder bestraft wirst, kannst du nicht mehr wirklich autark entscheiden, weil Konsequenzen zu erwarten sind. In manchen Fällen sind diese vollkommen egal, in anderen nehmen sie dir wiederum deine Unabhängigkeit.
Ich merke, wie ich immer wieder auf Freiheit komme. Fühle ich mich etwa limitiert? Möglicherweise schon. Früher habe ich es weniger wahrgenommen, aber seitdem die Politik ihre hässliche Fratze ungeschönt in die Kameras ihrer gekauften Medien hält, erkenne ich es zweifelsfrei: Wir sind abhängig. Ich meine nicht natürliche Abhängigkeiten, die im Zusammenleben oder homogenen Gesellschaften automatisch entstehen und die Voraussetzung für Gemeinschaften sind. Nein, ich meine künstliche Abhängigkeit, Zwang und Unterdrückung. Das Wort Unterdrückung erinnert mich zwangsläufig an den Geschichtsunterricht. In jeder Epoche ging es um Unterdrückte, Aufstände und Befreiung. Weiße haben Schwarze unterdrückt. Ich erinnere mich an die Apartheid in Südafrika und die Baumwollfelder in den Südstaaten der USA. Ich denke an Australien heute, wo in Großstädten Menschen ihre Häuser nicht ohne driftigen Grund verlassen dürfen und Gefahr laufen, von staatlichen Schlägertrupps verprügelt zu werden. Es scheint absurd. Aber offensichtlich nicht krass genug für die deutsche Politik und Medien, so etwas anzuprangern und zum Thema zu machen. Man möge sich nur einmal vorstellen, Trump hätte so etwas getan. Oh je!
Mir fallen die Fugger im 14. Jahrhundert ein, die durch ihre Geschäfte ihren Einfluss kontinuierlich ausbauten und am Ende überall ihre Finger im Spiel hatten. Vermutlich ist es der Lauf der Zeit, dass eine Minderheit durch Gier gepaart mit Skrupellosigkeit so viel Einfluss gewinnen, dass sie Organisationen, Medien und Institutionen bestechen und kaufen können, um überall mit bestimmen zu können. Das führt wiederum zu mehr Macht und im Endeffekt zur Bevormundung und Unterdrückung der Mehrheit.
Mir ist klar, dass sie es nicht selbst sind, die sich in diese Machtposition bringen, sondern es sind WIR ALLE. Vor allem aber die, die etwas abhaben wollen und sich deswegen in eine Abhängigkeit begeben. Klar, es ist genau das, was uns gepredigt wird. Ich komme wieder einmal zur Bildung und zu unserem Bildungssystem. Auf was ist es denn ausgerichtet? Befehlsempfänger und Untergegebene heranzuzüchten. Was ist der Köder, um Kinder und Jugendliche zum fleißigen Lernen zu bringen? Natürlich: Das Ziel aller Bemühungen soll sein, einen gut bezahlten, sicheren Job zu bekommen. Der Zweck der Aneignung von Wissen ist nicht etwa vordergründig der, sich selbst zu verwirklichen und seinen eigenen Ideen nachzugehen. Es geht also nicht um die spezifischen Interessen, sondern darum, sich in eine Abhängigkeit zu begeben, dort bestmöglich im Rahmen der Vorgaben zu positionieren und das ganze Leben Regeln anderer zu befolgen. Das verleiht den Mächtigen ihre Macht. Solange wir diesem System folgen, kann sich nichts ändern. Freiheit ist nicht, im Café zu sitzen und einen Kaffee zu trinken oder selbst zu entscheiden, ob ich nach Griechenland oder Spanien in den Urlaub fahre und wie ich diesen gestalte. Nein, Freiheit bedeutet, so wenig Abhängigkeiten wie nur möglich zu haben.
Wenn ich mit meinen Eltern telefoniere, wird mir stets bewusst, dass es gravierende Unterschiede in der Wahrnehmung gibt. Sie sind der Spiegel der unterdrückten, angepassten Mehrheit der Gesellschaft. Ich meine das nicht wertend oder gar abwertend, sondern einfach nur feststellend. In Situationen, in denen sich mir die Kehle zuschnüren würde, weil ich mich als Mensch nicht respektiert fühlen würde, wo ich sofort das Gefühl hätte, andere wollen mir ihren Willen aufzwingen, halten sie sich für frei. Sie sind Opfer der Propaganda des Staates, Konzerne und Medien. Wie Millionen andere Bundesbürger auch: moderne Sklaven in dieser westlichen Scheinwelt; gefangen in einer Matrix. Sie nehmen alles, was von offizieller Stelle kommt, als unumstößliche Tatsache an. Es muss ja stimmen! Was hätten sie davon, etwas Falsches zu behaupten?! Meine Gegenfrage: Warum sollten sie die Wahrheit sagen, wenn sich die Lüge doch so gut verkauft und daraus noch Vorteile gezogen und Profite gemacht werden?
Es ist die Pflicht der Bürger, die Regeln zu befolgen. Egal, wie widersinnig sie auch sind. Sie folgen dem Strom und wagen es nicht, die Regeln ihrer Herren jemals in Frage zu stellen. Jede noch so absurde Regel wird befolgt, auch wenn diese möglicherweise im Widerspruch zu eine vorherigen steht. Um es sich selbst zu begründen, genügt es scheinbar zu sagen: “Da sitzen schlaue Leute. Sie werden es schon wissen und sich dabei etwas gedacht haben.” Selbst denken? Fehlanzeige. Getreu dem Motto: Die anderen werden es schon richten. Sie begeben sich damit selbst in die Rolle des Untertans, ohne es jemals zu merken.
Das System ist durchschaubar, aber offensichtlich nicht für die Naiven und Konditionierten. Sie müssten sich mit jeder vom Narrativ abweichenden Erkenntnis nämlich eingestehen, dass sie Abhängige sind und eben keine freien Menschen. Freie Menschen entscheiden selbst. Immer und alles. Sie sind aber vor allem nicht in dieser Form abhängig, dass sie sich nicht getrauen, ihren Standpunkt offen und frei zu vertreten. Ich erinnere mich an das Jahr 2015. Das Jahr, in dem diese verbitterte alte Frau in Berlin freizügig Migranten nach Europa einlud. Wir schaffen das! Ich denke an die naiven Gutmenschen, die in den Bahnhöfen die zukünftigen potenziellen Straftäter mit Beifall empfingen. Ich möchte hier keinesfalls pauschalisieren, sondern bewusst überzeichnen. Es sind nicht die Migranten, die gekommen sind, die diese Situation verursacht haben. Keinesfalls. Ganz im Gegenteil. Sie sind Opfer eines bösen Spiels der Mächtigen, die ihre Vorteile, Macht und Reichtum aus dieser Situation ziehen. Ich kann verstehen, dass arme Menschen den Weg nach Europa als Lösung für ihre Probleme sehen. Vielleicht würde ich das genauso tun, wäre ich in ihrer Lage. Sie werden gelockt und verblendet. Instagram und Facebook zeigen die tolle Glitzerwelt des reichen Westens. Wer das nicht kennt, wird geblendet und fühlt sich davon angezogen. Das Paradies ruft! Die Propaganda wirkt! Es ist ihnen grundsätzlich nicht zu verdenken.
Die Politik möchte diese Menschen nicht retten, sondern sie benutzt sie leider nur, um ihre Interessen durchzusetzen, Unruhe zu stiften und für Spaltung in der Bevölkerung zu sorgen. Erschreckend für mich war in diesem Jahr bereits, wie Menschen eingeschüchtert worden sind. Viele meiner Bekannten und Freunde trauten sich nicht frei, ihre Meinung zu diesem Thema zu äußern, sofern sie dem öffentlichen Narrativ widersprach. Die, die es doch taten, wurden häufig von den Vorgesetzten zurechtgewiesen und waren dann still, weil sie Konsequenzen befürchteten. Ich schrieb meine Sichtweise unverblümt bei Facebook nieder und erhielt in den meisten Fällen persönlich zustimmende Nachrichten, weil öffentlich keine Stellung bezogen werden wollte.
Wie kann ich also frei sein, wenn ich meinen Standpunkt (egal welchen) nicht einfach vertreten kann? Wenn Abhängigkeit als Druckmittel missbraucht wird, um andere gefügig zu machen, dann ist es eben exakt das Verhalten, was Unterdrücker seit Jahrhunderten praktizieren. Nichts anderes!
Es ist eben auch das Bild von einem brutalen Ehemann, der seine abhängige Frau misshandelt, wenn sie nicht nach seiner Pfeife tanzt. Genau das, was die bunten, manipulativen Stimmungsmacher in den Medien als das Schlechte anprangern, passiert vor ihren und unseren Augen jeden Tag auf dieser Welt. Tag ein, Tag aus; immer wieder. Sie wollen es einfach nicht sehen oder ignorieren es bewusst. Würde jedoch ein Kritiker staatlicher Maßnahmen, nur weil er eine andere Meinung äußert, entlassen werden und er sich als Diskriminierter dagegen wehren, könnte er kaum Unterstützung erwarten. Ein gefundenes Fressen, um aus dem Opfer den Täter zu machen, denn in den Augen des gemeinen, blinden Gutmenschen geschieht es ihm doch recht. Es ist der Punkt, an dem die Toleranz dieser üblen Verfechter totalitärer Systeme aufhört. Paradox ist, dass sie ihre Intoleranz eigentlich ja selbst immer wieder sehr lautstark betonen, ohne sich dabei dämlich vorzukommen und ihre Dissonanz zu erkennen.
Ihre Wahrnehmung ist zutiefst gestört, vor allem in dieser faschistoiden “Nazis raus”-Fraktion. Sie merken nicht, dass sie sich selbst nichts mehr als einen totalitären Staat herbeiwünschen, in dem nur eine Einheitsmeinung zählt. Jeder Andersdenkende soll unterdrückt und mundtot gemacht werden. Sie heucheln Diversität, aber leben das Gegenteil. Wie einst die Kirche, die Wasser predigte und Wein trank, oder Obama, der bei seinem heuchlerischen Besuch in der Stadt Flint dreist vorgab, das verseuchte Wasser, welches Hunderte krank machte oder tötete, zu trinken. Die Welt ist Schein und Propaganda, aber die Mehrheit verdrängt es, weil es bequemer ist. Mit der Erkenntnis, dass wir zum Vorteil einiger Weniger belogen werden, müssen wir uns eingestehen, dass wir leider bloß eine neue Generation von Sklaven sind. Nur eben nicht mit sichtbaren Ketten. Etwas angenehmer mit Amazon und Netflix, aber immer noch als Abhängiger im Hamsterrad.
Der Weg daraus kann nur sein, nicht mehr mitzumachen, die Möglichkeiten voll auszuschöpfen und die Angst endlich abzulegen. Es beginnt damit, einen Standpunkt zu beziehen und nicht beim ersten Lüftchen einzuknicken wie ein Strohhalm. Echte Vielfalt entsteht durch gelebte Kreativität von Individuen und nicht im gleichförmigen Strom der grauen Masse, die im Gleichschritt mit Medien und Regierung marschiert.
> Freiheit ist nicht, im Café zu sitzen und einen Kaffee zu trinken oder selbst zu entscheiden, ob ich nach Griechenland oder Spanien in den Urlaub fahre und wie ich diesen gestalte. Nein, Freiheit bedeutet, so wenig Abhängigkeiten wie nur möglich zu haben.
Aye!😁 Genau! Das ist keine Freiheit. Oder das ist die Freiheit mit denen sich die meisten zufrieden geben. Heute habe ich ein paar Motorradfahrer auf röhrenden Maschinen mitten im Ort gesehen: "Das (!) ist die Freiheit, die sie brauchen, weil sie ab Montag wieder nur abhängig Beschäftigte in 9-5 Hamsterrad sind." habe ich gedacht.
Dir ist das zu wenig. Mir auch. Womit ich nichts prinzipiell gegen einen Café-Besuch oder eine Motorradfahrt sagen will. Wenn das jedoch schon alles ist...😳
Ich glaube, woran wir uns reiben, ist eine Vorspiegelung eines Verhältnisses, das so nicht existiert: Uns wird Glauben gemacht, dass wir als Bürger in einem erwachsenen, freien Verhältnis zum Staat/zur Regierung stehen. Das ist aber nicht der Fall. Die Bürger als Legitimierer der Regierung sind ihr nicht wirklich übergeordnet, ja, sie sind nicht einmal auf Augenhöhe. Das stößt uns auf, weil aus der Unterordnung der Bürger unter die Regierung Unfreiheit resultiert. Wir wehren uns dagegen, dass diese Dissonanz als nicht existent oder normal verkauft wird.