Selbstbestimmt und frei
Interessanterweise hat ich heute Morgen recht ähnliche Gedanken zum Thema Freiheit, wie sie Ralf niederschrieb.
Ich war zu Fuß auf dem Weg zum Bäcker. Trotz der kalten Luft wärmte mich die Sonne. Ich mag es einfach nur zu laufen, denn die Gedanken beginnen dann zu schweifen.
Ich lebe in der Regel sehr gesundheitsbewusst, mag es aber gar nicht, mir selbst Zwänge aufzulegen. Ich glaube, alles um und in uns ist miteinander verbunden. Nehme ich bei gleichbleibender Ernährung und Trainingsintensität an Körpergewicht zu, hat es zumeist die Ursache von Stress, unzureichenden Ruhephasen und/ oder Schlafmangel.
Es sind alles Dinge, die ich mit dieser Erkenntnis selbst lösen kann.
Ende 2014 stellte ich meine Ernährung sehr strikt um. Ich entschied von einen Tag auf den anderen, mich vegan zu ernähren. Bis 2014 war ich ein fetter Klops, obwohl ich meiner Jugend bis in die meine Mittzwanziger täglich Sport trieb und immer aktiv war. Dann holte mich irgendwann der Alltagsstress ein. Fitnessstudiomitgliedschaft und Sporttasche im Auto waren nur der gute Vorsatz, dem ich täglich neue Ausreden vorschob. So vergingen Jahre des Fressens und Sitzen gepaart mit viel Arbeit und wenig Schlaf. Das Ergebnis war nicht nur auf der Waage sichtbar.
Es gab eine einschneidende Situation, in der ich erkannte, was ich tat: den gnadenlosen Raubbau an meinem Körper.
Ich befand mich mit Freundin und meinen Eltern auf Teneriffa. Mein Vater und ich vertrieben uns die Zeit mit Fußballspielen. Der alte Mann hatte eine deutlich bessere Kondition als ich. Irgendwann schossen wir den Ball versehentlich über den Zaun und musste einen langen Weg ins Tal auf uns nehmen, um den Ball wieder zu holen. Ein Weg ins Tal bedeutete wiederum bergauf laufen zu müssen. Mein Vater joggte easy und entspannt die Straße hinauf, während ich dachte, ich würde gleich einem Herzversagen erliegen.
Wie konnte das passieren? Heute würde man möglicherweise neue Ausreden wie Long-Covid oder was weiß ich für einen Bullshit vorschieben.
Nein, die Ursache lag bei mir selbst. Genauer genommen in meinen Gewohnheiten. Über Jahre hatte ich etwas Wichtiges vergessen: mich, meinen Körper und meine Gesundheit.
Kurze Zeit später stand der Entschluss fest: Ich muss etwas ändern.
Ich buchte einen Termin bei einem Lebenscoach in Leipzig, da sich zunächst meine Bemühungen darauf bezogen, Dinge zu loszuwerden, die mich stressten und von einem selbstbestimmten Sein abhielten. Die Session mit meiner Namensvetterin Silke Fritzsche war großartig und brachte mich aus eigener Erkenntnis - ohne dass sie mir sagte, tue dies oder jenes- zu den für mich richtigen Entscheidungen.
Den letzten Satz im Coaching werde ich nie vergessen, weil er mich wachrüttelte: “Junge, du solltest aber auch auf deine Gesundheit achten und mal Sport machen. Du kannst kaum 10 Meter gehen, ohne schwer zu atmen.”
Volle Kante!
Hochmotiviert suchte ich mir am nächsten Tag einen Personaltrainer und der Weg in ein erfüllteres, gesünderes und selbstbestimmtes Leben war gebahnt.
Kurze Zeit später begann ich, wie schon erwähnt, meine Essensgewohnheiten zu ändern: Vegan über Nacht! Meinen Körper pushte es. Die harten Personal Trainings liefen plötzlich easy und die Regenerationszeit verkürzte sich. Ich fühlte mich wunderbar; wie 15 Jahre verjüngt.
Das Entscheidende dabei ist: Niemand musste mich dazu überreden oder von irgendetwas überzeugen. Das hätte nicht funktioniert.
Veränderung muss durch Erkennen entstehen: aus dir selbst heraus.
Niemand kann dir die Entscheidungen in deinem Leben abnehmen. Das musst du selbst tun. Freiheit bedeutet, sich zu reflektieren, zu erkennen, zu revidieren und den eigenen Weg zu suchen und zu finden. Die Gesundheit ist ein wichtiges Gut, liegt aber nicht in der Verantwortung anderer, sondern bei jedem selbst. Schon gar nicht haben Staat und Politiker damit etwas zu tun. Täuschen sie derartiges vor, verfolgen sie andere Interessen.
Die Schulmedizin kann Symptome behandeln und dich mit Pharmazeutika zu pumpen, um die Symptome zu lindern. Das bringt denen Geld, aber dir keine Heilung und erst recht keine Erkenntnis über dich selbst.
Heute ernähre ich mich zu 90-95 % Prozent pflanzlich basiert. Mir ist es vor allem wichtig, auf industrielle und verarbeitete Produkte zu verzichten. Leider kommen nun mal alle Fleischimitate aus dem Chemiebaukasten: dann lieber ab und zu regionale, frische und natürlich produzierte Produkte, auch wenn sie mal nicht vegan sind. Warum ich das kann? Weil ich keiner Veganer-Sekte angehöre und nichts nur aus Prinzip mache. Ich entscheide für mich, was mir guttut. Jeden Tag aufs Neue. Mir scheint es wichtig, nicht von einem Extrem in das nächste zu geraten, sondern ausgewogen und vor allem frei selbst zu entscheiden.