Wenn du in einer Demokratie leben willst...
Demokratie ist nicht stabil. Wir können nicht erwarten, dass sie einmal errichtet bis in alle Ewigkeit die Gesellschaft führt. Demokratie ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Wie Balance. Sie braucht ständige Aktivität für die Erhaltung.
Antoine de Saint-Exupéry hat geschrieben:
Das interpretiere ich als Warnung, nicht einem Planungswahn und keiner Kontrollillusion zu verfallen. Großes verträgt keine Imperative.
Frei nach Saint-Exupéry will ich deshalb formulieren:
Wenn du in einer Demokratie leben willst, dann gründe keine Parteien, stelle keine Kandidatenlisten auf und veranstalte keine Wahlen, sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach Selbstverantwortung, Respekt und Freiheit.
Demokratie verträgt keine zentrale Planung; jede Form von Management ist ihr Tod. Die periodische Delegation der politischen Verantwortung und damit auch der Fürsorge für alle Wähler an entrückte Repräsentanten ist kein Gipfel demokratischer Entwicklung. Es ist ihr trauriges Ende an der Schwelle zur Diktatur durch zur Schau gestellten besten Willen.
Aus diesem Tal der Tränen führt nur ein Weg: Die Wiederbelebung eines tief empfundenen Dranges nach dem, was Demokratie erhalten und fördern soll. Wer sich keine freie, offene Gesellschaft von Herzen wünscht, in der die Menschen vor allem für sich Selbstverantwortung übernehmen und in großer Entfaltungsfreiheit den unterschiedlichsten Lebensentwürfen ehrlichen Respekt zeigen, der wird nicht in einer solchen Gesellschaft leben.