Hast du dich schon einmal gefragt, ob deine Entscheidungen wirklich deine waren? Oder ergaben sie sich nur aus Erwartungen anderer oder dem Einwirken von Werbung? Wie viel von dem, was du meinst zu fühlen und zu brauchen, kommt tatsächlich von dir? Diese Fragen klingen möglicherweise trivial. Dennoch denke ich, dass sie es bei genauerer Betrachtung keinesfalls sind. Wir alle sind sehr verschieden. Was der eine Mensch als eine krasse Limitierung seiner Freiheit empfindet, ist für einen anderen gar nicht so schlimm. Dies scheint naturgegeben. Nietzsche sagt beispielsweise, dass es eine natürliche Einteilung einer Spezies in Herdentiere (Schafe) und Einzelgänger (Wölfe) gibt. Herdentiere fühlen sich in der Schar sicher. Für sie scheint es etwas Natürliches zu sein, zusammen zu halten, um sich in der Gemeinschaft geborgen zu fühlen. Nietzsche sieht es als biologische Gegebenheit, dass manche Menschen ängstlich geboren werden und sich einer Herde anschließen. Sie können nicht anders als Schutz in der Menge zu suchen. Daraus ergibt sich eine andere Moralvorstellung als bei einem Einzelgänger, der selbst Verantwortung übernimmt und Freiheit und Selbstbestimmung über den Zwang der Gemeinschaft stellt.
Ich finde es wichtig, zwischen Christentum und dem Mystiker Jesus zu unterscheiden. Das Christentum als Ideologie hat geholfen, Herden zu schaffen und zu lenken. Jesus, auf dessen vergöttlichte Form Christus es sicht beruft, hat jedoch das Gegenteil gepredigt. Deshalb (!) war er auch Römern wie Juden unzugänglich bis verhasst. Jesus ging es um das Individuum, das Erwachen des Bewusstseins, die Verantwortlichkeit. Wie perfide also, was die Politisierung daraus gemacht hat: eine Botschaft der Unterordnung.
Ich finde es wichtig, zwischen Christentum und dem Mystiker Jesus zu unterscheiden. Das Christentum als Ideologie hat geholfen, Herden zu schaffen und zu lenken. Jesus, auf dessen vergöttlichte Form Christus es sicht beruft, hat jedoch das Gegenteil gepredigt. Deshalb (!) war er auch Römern wie Juden unzugänglich bis verhasst. Jesus ging es um das Individuum, das Erwachen des Bewusstseins, die Verantwortlichkeit. Wie perfide also, was die Politisierung daraus gemacht hat: eine Botschaft der Unterordnung.