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Ein großartiger Text.

Die Frage ist, was heute anders ist.

Auch damals haben Regierungen ihre Wirkungskreise gehabt und Leute, die in der Öffentlichkeit standen unter Druck setzen können.

Warum haben die Rockstars von einst damals nichts darauf gegeben, tun es aber heute?

Weil sie in die Jahre gekommen sind? Ihr Vermächtnis nicht auf ihre alten Tage beschmutzen wollen? Sie des Kampfes müde sind?

Oder waren sie immer nur Marionetten?

Waren die vermeintlichen Rockstars schlichtweg aus dem Uni- Probekeller gecastete Superstars a la DSDS und waren womöglich wir es, die den Durchblick eben damals noch nicht hatten und glaubten, dass ein paar Jungs aus einfachen Verhältnissen mit zerrissenen Jeans und langen Haaren, durch das Anprangern der Gesellschaft zu Weltstars heranwachsend können?

Mit den Erfahrungen, die ich heute habe, zweifele ich daran gehörig.

There’s no such thing as the American Dream!

Der American Dream wird von jenen gelebt, die in die richtigen Verhältnisse geboren werden, oder…. Korrupt sind.

Und daraus ergibt sich für mich die Antwort.

Nicht die Rocker von damals waren anders, sondern wir waren es. Wir waren naiv und haben einer kontrollierten Gesellschafts-Opposition geglaubt. Wir hatten einen Traum und der Lifestyle von einst, passte in unsere Hoffnung.

Doch die Showbranche ist eben eine SHOWbranche und wer das nicht begreifen möchte, wird sein Leben lang in der Manege sitzen und Clowns für bare Münze nehmen.

Wenn wir Rockstars wollen, dann müssen wir schon selbst welche sein.

Ohne große Bühne, ohne Applaus und ohne Vermächtnis, aber dafür REAL.

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Das klingt doch gut: "Be the rock star you'd like to see on stage!" :-D Absolut: Es fängt bei jedem einzelnen an.

Ich würde die Rock Stars aber nicht alle in eine Pfanne hauen. Da sind schon Unterschiede zwischen damals und heute.

Die Rock Stars der 70er sind in den 50er groß geworden. Die Erziehung, die Welt war eine andere. Die Kriegserinnerung war unmittelbarer, der Lebensstandard war niedriger, der Vietnamkrieg erregte die Gemüter. Rebellion lag noch in der Luft.

50 Jahre später oder 1-2 Generationen weiter ist das anders. In der westlichen Welt haben die jungen Menschen keine Mangelerfahrung mehr gehabt. Alles läuft (scheinbar) rund. Fürsorge allerorten. Was soll da erkämpft werden - außer CO2-Reduktion? Warum sollte denjenigen, die zu diesen Verhältnissen geführt haben, misstraut werden?

Allemal würde Rebellion bedeuten, mit Angst zurecht zu kommen. Rebellion bedeutet, dass man nicht um einen safe space betteln kann, sondern sich ermannt. Das können die Menschen heute anscheinend nicht mehr. Im Alter der Rock Stars von gestern kennen sie keine echte Opposition, sondern nur Wehklagen. Die kindlichen Wutausbrüche auf den politischen Bühnen singen das einzige Lied, das der Generation noch zur Verfügung steht.

Dieses Video stellt das für mich hübsch dar: https://www.youtube.com/watch?v=77drQ7y6Mqg

Klar, wir dürfen alle Naivität und Gutgläubigkeit ablegen. Aber an von Geheimdiensten gecastete pseudorebellische Rock Starts in den 1970ern mag ich trotzdem nicht glauben.

Eine ganz andere Frage ist es, warum die Rebellen von damals, sich heute nicht anders zu Wort melden. Sind sie zu sehr in die Jahre gekommen? Vielleicht. Wollen wir ihnen ihr Altenteil gönnen ;-)

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