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Da ist die Realität, dh das, was ich selbst wahrnehme. Und da ist die mediale Realität, dh das, was andere mir über die Realität erzählen. Und wenn die Erschaffer der medialen Realität sich nicht auf ihre eigenen Wahrnehmungen verlassen, sondern wiederum andere dafür konsultieren, dann gibt es auch noch eine weitere Realität. Usw.

Je mehr Vermittler zwischen der Realität und uns sind, desto mehr Möglichkeiten der Einflussnahme gibt es. Dass es in einer längeren Kette von Vermittlern keine eigenen Interessen gibt, keine Voreingenommenheiten, keine Missverständnisse, ist nicht zu glauben.

Das war schon immer so und konnte immer schon nur begrenzt ausgeglichen werden durch Redlichkeit und Vielfalt bei den Medienschaffenden. Damit ist aber spätestens Schluss, seitdem den Medien das Geschätsmodell weggebrochen ist. Sie sind so verzweifelt und klapprig geworden, dass sie nun Spielball der Interessen ihrer Quellen sind.

Jetzt sind sie Hebel, um die Gedanken der Konsumenten noch leichter als vorher zu lenken. Denn dass die gelenkt werden sollen (oder gar wollen?), liegt auf der Hand: Politiker können kein anderes Interesse haben. Sie sind auch nur Selbstständige in eigener Sache. Sie müssen schauen, was sich verkauft, um wiedergewählt zu werden.

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