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Das sind doch Allgemeinplätze, die sie hier abdecken. Die eigentliche Schwierigkeit entsteht doch erst, wenn es Glaubenssätze gibt, die andere Menschen den Wert absprechen. Siehe Karl Poppers Toleranz-Paradoxon: https://de.wikipedia.org/wiki/Toleranz-Paradoxon

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Natürlich ist das das Problem. Aber wie durchbricht man es? Wie wird ein Gordischer Knoten gelöst? Nicht, indem man an ihn gewöhnlich herangeht.

Aber zb Gandhi oder Jesus haben den Weg gezeigt. Und der steht jedem offen - auch wenn es nicht leicht ist. Die Lösung besteht darin, auch das zumindest zu respektieren, was ganz abwegig erscheint. Wenn niemand den Anfang macht, wenn jeder darauf wartet, dass der andere ablässt von seiner Intoleranz, dann gibt es keinen Fortschritt.

Keiner ist besser, richtiger, wahrer mit seinem Moralismus oder Fundamentalismus, mit seiner Ideologie. "Keine Toleranz der Intoleranz" oder etwas eloquenter bei Popper "Wir sollten daher im Namen der Toleranz das Recht für uns in Anspruch nehmen, die Unduldsamen nicht zu dulden." klingt naheliegend - führt am Ende aber zu nichts. Gewalt - auch im besten Sinn angewandt - führt immer zu Gegengewalt - früher oder später.

Ohne einen konsequenten Ausstieg aus der Vorstellung, absolut im Recht sein zu können und deshalb anderen ihre Position abzusprechen, dreht sich das Unterdrückungsrad immer weiter. Das ist kein Allgemeinplatz; das ist nur sehr schwer zu akzeptieren.

Für jemanden, der in seiner Haltung unterdrückt wird, gibt es keinen Grund, die Position des Unterdrückers anzunehmen, auch wenn der sich noch so wissend oder überlegen darstellt. Er wartet nur darauf, es ihm heimzuzahlen. Denn es geht bei unterschiedlichen Haltungen nicht um Ratio, sondern Emotion.

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