Mir ist noch ein weiterer Gedanke gekommen. Der Kern einer sozialen Gesellschaft sind Kommunikation, Gedankenaustausch und nicht erzwungene, sondern freiwillige Hilfsbereitschaft.
Nehmen wir das Beispiel der Bohrmaschine. Ich besitze keine, weil ich sie viel zu selten benutze. Ich habe aktuell zwei Optionen. Ich gehe zum Nachbarn und frage, ob er mir sie kurz leihen könnte und komme bei der Gelegenheit mit ihm ins Gespräch (sozialer Kontakt) oder ich frage jemanden, ob er mir behilflich sein kann. In beiden Fällen wird es eine Situation geben, wo mich der andere ebenfalls um einen Gefallen bitten wird und ich gerne aushelfe oder unterstütze.
Das ist meiner Ansicht nach das Wesen einer funktionierenden, sozialen Gesellschaft. Ich habe das Gefühl, dass genau das zerstört werden soll für noch mehr Profite.
Für mein soziales Verhalten und den Platz in der Gemeinschaft ist es schon ein gravierender Unterschied, ob ich mit echten Menschen persönlich kommuniziere, helfe oder Hilfe erhalte, oder ob mir eine anonyme Drohne die Bohrmaschine liefert.
Stimmt, das kann ein weiterer Effekt sein. Zumindest bei kleinen üblichen Eigentumsgegenständen. Aber wenn es größer wird... Schon beim Auto fragst du eher nicht den Nachbarn :-)
Andererseits... Es gibt auch Plattformen, die fördern das nachbarschaftliche Tauschen. Da lernst du Leute kennen, die nicht direkt neben dir wohnen, sondern 2 Straßen weiter. Da ist das digitale Teilen ein Gewinn. Sobald aber dann dort Geld ins Spiel kommt... wird es wieder kontrollierbar.
Ich gestehe, dass ich schon seit Jahren intensiv bargeldlose Transaktion mit dem Handy nutze. Ich habe also diese vielen kleinen Transaktionen: einen Kaffee hier, einen Snack dort usw.
Natürlich weiß ich, dass ich dort in die Bequemlichkeitsfalle getappt bin. Wenn ich das Haus verlasse, brauche ich keine Geldbörse einstecken, die ich verlieren könnte, sondern nur mein Mobile Phone und den Schlüssel. Die Bequemlichkeit hat gesiegt.
Auch finde ich den Gedanken, weniger zu besitzen und zu horden, vollkommen unabhängig von der Ideologie des WEF für mich sehr interessant. Weil es genau das ist, was mir Freiheit und Flexibiliät gibt. Ich muss an keinem festen Ort leben, sondern da wo es mir gerade gefällt. Verschlägt es mich an einen anderen Ort, brauche ich keinen Umzugscontainer, sondern Rucksack mit Macbook und einen Koffer mit paar Klamotten. Ich nenne das Minimalismus, in dem ich mich zumindest übe. Ich war wohl vorher das Gegenteil.
Ich bin mir aber absolut bewusst, dass es auf mich aktuell zutrifft (also temporär) und ich gerne die Erfahrung machen und wissen möchte, wie das ist. Der Großteil der Menschen wird damit nichts anfangen können und gerne Dinge besitzen wollen. Was vollkommen in Ordnung ist. Vielleicht ist das in ein paar Jahren auch bei mir wieder so. Momentan verspüre ich aber den Drang nach Flexibiliät.
Der Unterschied zur Ideologie der selbsternannten Weltverbesserer des WEF besteht aber daran, dass es sich um ein individuelles Bedürfnis handelt. Es ist nichts, was allen übergebügelt werden sollte bzw. darf.
Ich glaube auch nicht, dass es den großen Industrien darum gehen wird, weniger zu produzieren. Das steht im Widerspruch zur Natur des Kapitalismus. Sie werden weiter produzieren, aber eben diktieren, was verfügbar ist und was nicht. Ein gutes Beispiel sind Autovermietungen. Die Haltedauer eines Autos dort beträgt vielleicht ein Jahr. Man kann quasi nur neue Autos mieten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie dann 10 Jahre alt werden. Der entscheidende Punkt ist, dass wir dann auf das Angebot der Anbieter beschränkt sind und nicht mehr selbst entscheiden können, welches Modell wir bevorzugen.
Ich bin bei dir, dass vor allem die Vorstellung, dass das WEF zukünftig immer mehr Einfluss auf das Geschehen nehmen wird und damit Entscheidungen vor allem im Interesse von Großkonzernen und milliardenschweren Investoren getroffen werden, einen eher pessimistischen Ausblick in die Zukunft gibt. In dem Moment wird der Großteil der Menschen noch mehr zu abhängigen Sklaven, als sie es ohnehin schon sind. Dann sind sie nur noch eine konsumierende, permanent kontrollierte ID im totalitären System der Mächtigen.
Das ist treffend gesagt: "Wer nichts eignet, kontrolliert nichts — der wird kontrolliert."
So platt auf den Punkt!
Ich hatte exakt diesen Moment, als wir ganz zu Beginn des Corona-Ausnahmezustandes 2020 in unser privates Auto stiegen und ins Hinterland zu Leuten fuhren, die uns trotzdem eine Ferienwohnung vermieteten... Raus aus der Stadt und raus dem kommenden Irrsin... Diese Erleichterung, ein eigenes Auto zu haben, Losfahren ohne Fahrkarte oder Login... dieses Erlebnis bleibt mir als ursprünglichem, echten Auto-Nicht-Freund in Erinnerung. Lange haben wir bedauert, ein Auto quasi notgedrungen zu haben aber ohne jede Begeisterung. Seit unserem Entkommen aus der Stadt am Anfang von Corona akzeptiere ich die Nachteile eines Autos, werde aber niemals zulassen, dass wir ohne einen privat gekauften PKW dastehen.
Inzwischen kann ich das auch nachvollziehen. Ich habe nie ein Auto gehabt - bis ich 57 war :-) In der Stadt habe ich es nicht gebraucht. Und jetzt haben wir zwei :-) Aber wir leben auch auf dem Lande. (Eins reicht aber auch.)
Dito mit Immobilie. Und da würde ich sogar sagen, nur ein Haus zählt. Bei einer Wohnung muss ich mich noch zu viel mit anderen abstimmen; ich bin Knecht der Eigentümergemeinschaft.
ÖPNV und alles andere Gemeinschaftliche hat große Vorteile. Ressourcen teilen spart Ressourcen. Aber die Voraussetzung ist - wie wir nun merken -, dass die Verhältnisse stabil und freiheitlich sind.
(Ok, wenn sie nicht mehr freiheitlich sind, dann kommt irgendwann auch der Punkt, an dem dir Eigentum nichts mehr nützt, außer zum Fliehen. Aber bis dahin ist es ja noch ein Stück.)
Mir ist noch ein weiterer Gedanke gekommen. Der Kern einer sozialen Gesellschaft sind Kommunikation, Gedankenaustausch und nicht erzwungene, sondern freiwillige Hilfsbereitschaft.
Nehmen wir das Beispiel der Bohrmaschine. Ich besitze keine, weil ich sie viel zu selten benutze. Ich habe aktuell zwei Optionen. Ich gehe zum Nachbarn und frage, ob er mir sie kurz leihen könnte und komme bei der Gelegenheit mit ihm ins Gespräch (sozialer Kontakt) oder ich frage jemanden, ob er mir behilflich sein kann. In beiden Fällen wird es eine Situation geben, wo mich der andere ebenfalls um einen Gefallen bitten wird und ich gerne aushelfe oder unterstütze.
Das ist meiner Ansicht nach das Wesen einer funktionierenden, sozialen Gesellschaft. Ich habe das Gefühl, dass genau das zerstört werden soll für noch mehr Profite.
Für mein soziales Verhalten und den Platz in der Gemeinschaft ist es schon ein gravierender Unterschied, ob ich mit echten Menschen persönlich kommuniziere, helfe oder Hilfe erhalte, oder ob mir eine anonyme Drohne die Bohrmaschine liefert.
Stimmt, das kann ein weiterer Effekt sein. Zumindest bei kleinen üblichen Eigentumsgegenständen. Aber wenn es größer wird... Schon beim Auto fragst du eher nicht den Nachbarn :-)
Andererseits... Es gibt auch Plattformen, die fördern das nachbarschaftliche Tauschen. Da lernst du Leute kennen, die nicht direkt neben dir wohnen, sondern 2 Straßen weiter. Da ist das digitale Teilen ein Gewinn. Sobald aber dann dort Geld ins Spiel kommt... wird es wieder kontrollierbar.
Ich gestehe, dass ich schon seit Jahren intensiv bargeldlose Transaktion mit dem Handy nutze. Ich habe also diese vielen kleinen Transaktionen: einen Kaffee hier, einen Snack dort usw.
Natürlich weiß ich, dass ich dort in die Bequemlichkeitsfalle getappt bin. Wenn ich das Haus verlasse, brauche ich keine Geldbörse einstecken, die ich verlieren könnte, sondern nur mein Mobile Phone und den Schlüssel. Die Bequemlichkeit hat gesiegt.
Auch finde ich den Gedanken, weniger zu besitzen und zu horden, vollkommen unabhängig von der Ideologie des WEF für mich sehr interessant. Weil es genau das ist, was mir Freiheit und Flexibiliät gibt. Ich muss an keinem festen Ort leben, sondern da wo es mir gerade gefällt. Verschlägt es mich an einen anderen Ort, brauche ich keinen Umzugscontainer, sondern Rucksack mit Macbook und einen Koffer mit paar Klamotten. Ich nenne das Minimalismus, in dem ich mich zumindest übe. Ich war wohl vorher das Gegenteil.
Ich bin mir aber absolut bewusst, dass es auf mich aktuell zutrifft (also temporär) und ich gerne die Erfahrung machen und wissen möchte, wie das ist. Der Großteil der Menschen wird damit nichts anfangen können und gerne Dinge besitzen wollen. Was vollkommen in Ordnung ist. Vielleicht ist das in ein paar Jahren auch bei mir wieder so. Momentan verspüre ich aber den Drang nach Flexibiliät.
Der Unterschied zur Ideologie der selbsternannten Weltverbesserer des WEF besteht aber daran, dass es sich um ein individuelles Bedürfnis handelt. Es ist nichts, was allen übergebügelt werden sollte bzw. darf.
Ich glaube auch nicht, dass es den großen Industrien darum gehen wird, weniger zu produzieren. Das steht im Widerspruch zur Natur des Kapitalismus. Sie werden weiter produzieren, aber eben diktieren, was verfügbar ist und was nicht. Ein gutes Beispiel sind Autovermietungen. Die Haltedauer eines Autos dort beträgt vielleicht ein Jahr. Man kann quasi nur neue Autos mieten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie dann 10 Jahre alt werden. Der entscheidende Punkt ist, dass wir dann auf das Angebot der Anbieter beschränkt sind und nicht mehr selbst entscheiden können, welches Modell wir bevorzugen.
Ich bin bei dir, dass vor allem die Vorstellung, dass das WEF zukünftig immer mehr Einfluss auf das Geschehen nehmen wird und damit Entscheidungen vor allem im Interesse von Großkonzernen und milliardenschweren Investoren getroffen werden, einen eher pessimistischen Ausblick in die Zukunft gibt. In dem Moment wird der Großteil der Menschen noch mehr zu abhängigen Sklaven, als sie es ohnehin schon sind. Dann sind sie nur noch eine konsumierende, permanent kontrollierte ID im totalitären System der Mächtigen.
Das ist treffend gesagt: "Wer nichts eignet, kontrolliert nichts — der wird kontrolliert."
So platt auf den Punkt!
Ich hatte exakt diesen Moment, als wir ganz zu Beginn des Corona-Ausnahmezustandes 2020 in unser privates Auto stiegen und ins Hinterland zu Leuten fuhren, die uns trotzdem eine Ferienwohnung vermieteten... Raus aus der Stadt und raus dem kommenden Irrsin... Diese Erleichterung, ein eigenes Auto zu haben, Losfahren ohne Fahrkarte oder Login... dieses Erlebnis bleibt mir als ursprünglichem, echten Auto-Nicht-Freund in Erinnerung. Lange haben wir bedauert, ein Auto quasi notgedrungen zu haben aber ohne jede Begeisterung. Seit unserem Entkommen aus der Stadt am Anfang von Corona akzeptiere ich die Nachteile eines Autos, werde aber niemals zulassen, dass wir ohne einen privat gekauften PKW dastehen.
Inzwischen kann ich das auch nachvollziehen. Ich habe nie ein Auto gehabt - bis ich 57 war :-) In der Stadt habe ich es nicht gebraucht. Und jetzt haben wir zwei :-) Aber wir leben auch auf dem Lande. (Eins reicht aber auch.)
Dito mit Immobilie. Und da würde ich sogar sagen, nur ein Haus zählt. Bei einer Wohnung muss ich mich noch zu viel mit anderen abstimmen; ich bin Knecht der Eigentümergemeinschaft.
ÖPNV und alles andere Gemeinschaftliche hat große Vorteile. Ressourcen teilen spart Ressourcen. Aber die Voraussetzung ist - wie wir nun merken -, dass die Verhältnisse stabil und freiheitlich sind.
(Ok, wenn sie nicht mehr freiheitlich sind, dann kommt irgendwann auch der Punkt, an dem dir Eigentum nichts mehr nützt, außer zum Fliehen. Aber bis dahin ist es ja noch ein Stück.)