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Ich bin auch durch Corona aufgewacht aus meinem Journalismustraum. Dass die Yellow Press nix taugt, war ja klar. Oder BILD. Aber FAZ, Zeit, taz, Spiegel... Die schienen für unerschütterlichen, guten Journalismus zu stehen. Natürlich mit politischer Färbung, natürlich nur im Rahmen des menschlich-allzumenschlich Möglichen.

So schien es.

Doch das war immer schon bullshit, glaube ich nun. Umgekehrt wird ein Schuh draus: echter Journalismus war immer die Seltenheit. Er kam vor, fast schon als Versehen. Er konnte mal dort aufsprießen, wo Enthüllung auch mehr Geld versprach.

Letztlich war Journalismus aber meistens verständlich abwesend: https://gedankenstrom.blog/p/journalismus-verstandlich-abwesend Das musste er sein, auch wenn er immer behauptet hat, das sei nicht so. Echter Journalismus ist schlicht teuer und bringt für das ganze Geld zu wenig. Die Inszenierungen von gutem Journalismus, die Nacherzählungen in Filmen hätten eigentlich schon darauf hindeuten müssen. Was so selten ist, kann auch mal überhöht und wieder gefeiert werden.

Das, was wir vom Journalismus erwarten, kann nicht im Mainstream existieren. Das muss in den Augenwinkeln der Macht geschehen, nicht im Fokus.

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